
Corona hat alles auf den Kopf gestellt – klar, das weiß jeder. Aber kaum einer schaut hinter die Kulissen der Escort-Branche. Plötzlich stand nicht mehr der Terminkalender voll, sondern viele fragten sich: Wie geht’s jetzt weiter? Für viele Sexarbeiterinnen und Escort-Agenturen war Corona wie ein riesiges Stoppschild mitten auf der Autobahn. Keine Treffen mehr, keine normalen Abläufe. Wer vorher schon mit unsicheren Regeln und wenig Absicherung zu kämpfen hatte, musste plötzlich ganz neu überleben.
Man kann sich kaum vorstellen, wie schnell Aufträge wegbrachen. Einige konnten auf Online-Services ausweichen, viele aber nicht. Die Hilfspakete vom Staat? Kompliziert, voller Papierkram, oft nicht für selbstständige Sexarbeiterinnen gedacht. Wer neue Wege fand, zum Beispiel digital aktiv wurde, war klar im Vorteil. Aber selbst da gab es viele Unsicherheiten: Wie geht Diskretion online? Wie sicher sind Video-Chats?
- Wie COVID-19 den Alltag im Escort veränderte
- Rechtliche und finanzielle Fallstricke
- Sicherheit, Hygiene und neue Trends
- Zukunftsperspektiven und Tipps für alle Beteiligten
Wie COVID-19 den Alltag im Escort veränderte
Mit dem Ausbruch von Corona wurden die gewohnten Abläufe im Escort komplett durcheinandergewirbelt. Im Frühjahr 2020 trat in Deutschland das Verbot von sexuellen Dienstleistungen in Kraft – das galt nicht nur für Bordelle, sondern eben auch für Escort-Services. Dienstleisterinnen und Dienstleister mussten von heute auf morgen alle Termine absagen. Es gab keine klare Perspektive, wann oder wie es weitergehen könnte.
Viele hatten von einem Tag auf den anderen kein Einkommen mehr. Die Unsicherheit machte sich breit. Einige versuchten, ihre Stammkunden mit diskretem Kontakt zu halten, oft mit digitalen Mitteln wie Videochats, WhatsApp oder verschlüsselten Messenger-Diensten. Aber gerade im Bereich Escort war das gar nicht so einfach, denn der persönliche Kontakt steht dort eigentlich im Mittelpunkt.
Hinzukam, dass das Thema Gesundheit und Risiko plötzlich alles bestimmte. Leute, die früher vielleicht spontan einen Termin gemacht hätten, waren auf einmal viel vorsichtiger oder gar nicht mehr am Start. Mit Schnelltests und Masken wurde experimentiert, aber das hat die Lage auch nicht wirklich entspannt. Einige Agenturen und Freelancer bastelten an Hygienekonzepten, doch die Behörden waren oft streng, und alle paar Wochen gab es neue Regeln.
Viele Escort-Anbieter mussten sich mit technischen Themen auseinandersetzen, von Zoom-Calls über sichere Bezahlmethoden bis zu Fragen wie: Was sieht der Kunde jetzt eigentlich? Wie kann Diskretion gewahrt bleiben? Die Arbeitszeiten haben sich verschoben, viele waren nachts statt tagsüber online oder haben ihre Angebote angepasst.
Was bleibt hängen? Der Alltag war plötzlich voller Improvisation. Schnell reagieren, flexibel sein, neue Wege gehen – das war für viele die einzige Option, um überhaupt über die Runden zu kommen. Die Pandemie hat die Branche gezwungen, offener zu denken, aber auch ihre Schwachstellen schonungslos offengelegt.
Rechtliche und finanzielle Fallstricke
Als die Pandemie startete, kam für die Escort-Branche gleich die nächste Hiobsbotschaft: Das sogenannte "Prostituiertenschutzgesetz" (ProstSchG) stoppte alles. Während Friseure und Lokale nach und nach wieder öffnen durften, blieb Sexarbeit in vielen Bundesländern monatelang verboten. Auch nach der Lockerung gab es wirre Regeln – manche Städte durften, andere nicht. Wer sich nicht auskannte, riskierte Bußgelder oder sogar Ermittlungen.
Viele Selbstständige standen plötzlich ohne Einkommen da. Kurzarbeitergeld gab es für die Branche nicht. Wer Hilfe beantragen wollte, musste nachweisen, dass er oder sie wirklich legal gemeldet und versteuert arbeitet. Viele arbeiten aber noch immer am Rande der Legalität, weil die Anmeldung oft stigmatisiert wird oder einige Vermieter keinen Gewerbeschein akzeptieren. Dadurch rutschten gerade kleine Anbieter und Solo-Escorts durch jedes Raster.
Beim Beantragen von Soforthilfen oder Überbrückungsgeld war Papierkram ein echtes Hindernis. Das führte dazu, dass viele kein Geld gesehen haben – nicht, weil sie es nicht brauchten, sondern weil sie die Hürden zu hoch fanden oder Angst vor dem Amt hatten. Privatleute, die auf einmal Einnahmen verloren, standen oft alleine da. Gruppen wie der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) haben zwar Tipps und Musteranträge gegeben, aber das war kein Ersatz für fehlende, direkte Unterstützung.
- Immer wichtig: Gewerbeanmeldung und Steuern sauber halten. Auch wenn sich’s nervig anfühlt, kann das am Ende vor Strafen schützen.
- Bei Anträgen auf Zuschüsse immer alle Unterlagen bereithalten: Verträge, Ausweise, Steuernachweise.
- Nie ohne Beratung handeln. Die Szene ist vernetzt – egal ob über Telegram-Gruppen, Foren oder durch Beratungsstellen gibt’s oft echte Praxistipps.
Die Pandemie hat ein Brennglas auf Probleme gebracht, die schon vorher da waren – viele schieben das Papierkram-Chaos gern weg. Aber wer heute auf Sicherheit achtet, steht beim nächsten Problem schon deutlich stabiler da.

Sicherheit, Hygiene und neue Trends
Die Pandemie hat schnell klar gemacht: Im Escort in Deutschland geht ohne neue Hygienestandards und frische Ideen nichts mehr. Plötzlich waren Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken Teil des Arbeitsalltags – und das nicht nur in Hotels und Clubs, sondern auch bei privaten Dates. Escort-Agenturen haben sogar eigene, interne Regeln gebastelt, manchmal strenger als die Vorgaben vom Amt.
Bei den meisten Agenturen und selbstständigen Escorts standen neue Basics auf dem Programm, zum Beispiel:
- Kunden mussten bei manchen Anbietern einen tagesaktuellen Negativ-Test vorzeigen.
- Begegnungen wurden kürzer, Kontakte so kurz und sicher wie möglich gehalten.
- Desinfektion vor und nach jedem Treffen – nicht nur Hände, auch Smartphones und Tische wurden regelmäßig sauber gemacht.
- Neue Kundenfragebögen fragten nach Reisezielen, Allergien, Erkältungssymptomen.
Die Nachfrage nach bestimmten Services hat sich verschoben: Dates draußen, zum Beispiel Spaziergänge, wurden auf einmal Trend. Videodates und Cam-Sessions waren oft gefragt, weil sie einfach sicherer waren. Viele Escorts haben dabei gemerkt: Wer digital fit ist, hat in der Krise echte Vorteile.
Laut einer Umfrage des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) aus 2021 sagten rund 68 % der befragten Sexarbeiterinnen, dass Kunden seit Corona verstärkt auf Hygieneprobleme achten. Fast 80 % setzen seither verstärkt auf persönliche Schutzausrüstung und treten mit Kunden neue Verhaltensregeln durch.
Maßnahme | Anteil der Escorts (2021) |
---|---|
Verwendung von Schutzmasken | 53 % |
Häufigeres Desinfizieren | 82 % |
Kürzere Dates | 41 % |
Virtuelle Treffen anbieten | 34 % |
Der Escort-Markt bleibt also im Wandel. Wer flexibel ist und auf neue Trends setzt, bleibt am Ball. Kleiner Tipp: Anbieter, die ihre Hygiene- und Sicherheitsinfos sichtbar in Anzeigen und auf Webseiten zeigen, bekommen schneller Vertrauen – und oft die besseren Anfragen.
Zukunftsperspektiven und Tipps für alle Beteiligten
Eins steht fest: Die Escort-Branche in Deutschland wird nach Corona nicht mehr so aussehen wie davor. Viele Agenturen und Escorts mussten lernen, flexibler zu werden und neue Wege zu gehen. Ein spannender Trend bleibt eindeutig der Umstieg auf digitale Angebote. Laut einer Umfrage des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen (BeSD) von 2023 haben knapp 40 % der befragten Sexarbeiterinnen digitale Alltags-Tools wie Online-Buchungssysteme oder virtuelle Dates ausprobiert.
Digitale Kontakte werden zwar das persönliche Treffen nicht komplett ersetzen, aber sie sind ein zusätzlicher Weg für Kundenbindung und Sicherheit. Wer digital fit ist, kann sich besser sichtbar machen, neue Kundschaft ansprechen und auch mal Phasen überbrücken, in denen persönliche Treffen schwierig sind.
Gerade für Anbieter gibt es ein paar echte Praxistipps, um auch künftig am Ball zu bleiben:
- Schaut, ob eure Webseite noch aktuell ist – viele Kunden wollen heute Bewertungen und klare Infos schon vorab.
- Online-Zahlungsmethoden anbieten macht das Ganze für alle entspannter und diskreter.
- Setzt auf sichere Kontaktwege und achtet auf Datenschutz, gerade bei Chats und Video-Calls.
- Vernetzt euch in Branchengruppen oder mit Kolleginnen, um Infos zu Veränderungen im Gesetz oder Hilfsangeboten schnell zu bekommen.
- Zieht Fortbildungen in Erwägung, zum Beispiel zu Online-Marketing oder Selbstschutz – solche Angebote nehmen seit 2022 stark zu.
Auch auf Kundenseite gibt es einiges zu beachten:
- Seriöse Anbieter erkennt man oft an transparenten Abläufen, klaren Preisen und aktuellen Hygiene-Konzepten.
- Fragt ruhig nach, wie die Escort-Dame oder der Herr arbeitet – viele sind heute sehr offen, wenn’s um Schutz und Diskretion geht.
- Nutzt Portale, die geprüfte Profile zeigen und echte Bewertungen bieten.
Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes sanken die registrierten Sexarbeitenden in Deutschland zwischen 2019 und 2021 um rund 30 %. Viele kehrten aber später mit neuen Angeboten zurück oder arbeiten heute parallel in anderen Bereichen.
Jahr | Registrierte Sexarbeitende (geschätzt) |
---|---|
2019 | 40.400 |
2021 | 28.300 |
2024 | ~33.000 |
Der Sprung zu mehr Professionalität und Digitalisierung in der Branche ist nicht mehr aufzuhalten. Wer sich anpasst, offen für Neues bleibt und klug netzwerkt, wird es auch langfristig leichter haben, egal ob als Anbieter oder Kunde.